Nackenschmerzen: Ursachen, Symptome und wirksame Übungen
Was sind Deine Vorsätze für 2024 - gesünder ernähren, mehr Zeit mit Freunden und Familie oder endlich etwas gegen Deine wiederkehrenden Nackenschmerzen tun? Wir möchten Dich motivieren, aktiv zu werden und Deine Rückenbeschwerden nachhaltig vorzubeugen. Wir geben Dir einen Überblick über die Ursachen und Symptome von Nackenschmerzen und stellten Dir wirksame Übungen vor, um Deine Nackengesundheit zu verbessern. Lass uns gemeinsam starten - in ein schmerzfreies und gesundes neues Jahr!
Die Ursachen von Nackenschmerzen
Nackenschmerzen können aus vielfältigen Gründen entstehen – von schlechter Haltung über Muskelverspannungen bis hin zu stressbedingten Ursachen. Im Folgenden betrachten wir genauer, welche Faktoren zur Entstehung von Nackenschmerzen beitragen können.
Um die Ursachen besser zuordnen zu können, wird neben anderen Kriterien zwischen verschiedenen Formen von Nackenschmerzen unterschieden: akut/chronisch sowie axiale und radikuläre Schmerzen:
Akute und Chronische Nackenschmerzen:
- Akute Nackenschmerzen: Treten plötzlich auf und dauert in der Regel weniger als drei Monate. Häufige Ursachen sind Verletzungen, Fehlhaltungen oder übermäßige Belastung.
- Chronische Nackenschmerzen: Bestehen über einen längeren Zeitraum, oft länger als drei Monate. Die Ursachen können tiefer liegende Probleme wie degenerative Veränderungen der Wirbelsäule oder anhaltender Stress sein.
Axiale und Radikuläre Schmerzen:
- Axiale Nackenschmerzen: Betroffen sind die Muskeln, Sehnen und Gelenke im Nackenbereich. Diese Schmerzen sind meist auf lokale, körperliche Ursachen wie Muskelverspannungen oder Arthrose zurückzuführen.
- Radikuläre Nackenschmerzen: Treten auf, wenn ein Nerv im Nackenbereich gereizt oder eingeklemmt ist. Dies kann zu Schmerzen, Kribbeln oder Taubheitsgefühlen in anderen Körperregionen führen, die von diesem Nerv versorgt werden.
Wann treten Nackenschmerzen auf?
Neben der Differenzierung der Schmerzformen können die Ursachen von Nackenschmerzen auch anhand ihres zeitlichen Auftretens eingeordnet werden. Wir geben Dir einen Überblick, wann wir besonders oft unter Beschwerden im Nackenbereich leiden und was die möglichen Auslöser sind.
Schleudertrauma nach Sturz oder Autounfall:
- Ursachen: Plötzliche und starke Bewegungen des Kopfes, wie sie bei einem Unfall vorkommen, können zu einem Schleudertrauma führen. Dies verursacht häufig Nackenschmerzen aufgrund von Verletzungen der Halswirbelsäule oder der umgebenden Weichteile.
Nackenschmerzen nach dem Schlafen/nachts:
- Ursachen: Eine ungünstige Schlafposition, ein falsches Kissen oder eine falsche Matratze können zu nächtlichen Nackenschmerzen führen. In einigen Fällen können auch Schlafstörungen oder Verspannungen während des Schlafs die Ursache sein.
Nackenschmerzen nach OP:
- Ursachen: Nach einer Operation im Nacken- oder Halsbereich können postoperative Schmerzen auftreten. Dies kann durch den Eingriff selbst, aber auch durch die Positionierung während der Operation verursacht werden.
Nackenschmerzen nach dem Sport:
- Ursachen: Überanstrengung, falsche Bewegungen oder unzureichendes Aufwärmen können zu Muskelverspannungen und Verletzungen und damit zu Nackenschmerzen nach dem Sport führen.
Nackenschmerzen am Arbeitsplatz:
- Ursachen: Eine schlechte Ergonomie, stundenlanges Sitzen vor dem Computer, eine falsche Bildschirmhöhe oder wiederholte monotone Bewegungen können zu chronischen Nackenschmerzen am Arbeitsplatz führen.
Nackenschmerzen mit Schluckbeschwerden:
- Ursachen: Entzündungen der Halswirbelsäule, Infektionen oder Verletzungen können zu Nackenschmerzen führen, die mit Schluckbeschwerden einhergehen.
Nackenschmerzen in Verbindung mit Augen- und Zahnschmerzen:
- Ursachen: Möglicherweise liegen hier komplexe Ursachen vor, wie etwa Spannungskopfschmerzen, die sowohl Nacken- als auch Augen- und Zahnschmerzen verursachen können. Stress und Verspannungen spielen dabei oft eine Rolle.
Was Du tun kannst – Nackenschmerzen wirksam lösen
Bevor Du mit einzelnen Übungen oder Anwendungen beginnst, empfehlen wir Dir, erst einmal genau auf Deinen Körper zu hören und einen Arzt aufzusuchen, wenn Deine Nackenschmerzen sehr stark sind, länger anhalten oder mit Symptomen wie Fieber, Kopfschmerzen, Übelkeit, Schwindel oder Taubheitsgefühl einhergehen. Außerdem ist es ratsam, bei Anzeichen von neurologischen Problemen wie Sehstörungen oder nach Verletzungen und Unfällen Rücksprache mit einem Arzt zu halten, um ernsthafte Folgen auszuschließen.
In allen anderen Fällen können Dich die folgenden Maßnahmen sanft unterstützen und Deinen Nackenbereich wirksam entspannen.
Zwei effektive Übungen bei Nackenschmerzen
Mit den folgenden 2 Übungen mobilisierst und dehnst du die Muskelpartien, die bei Nackenschmerzen häufig überstrapaziert und verhärtet sind. Mit sanfte Rotationen können sie Dir helfen, die Muskeln im Nacken- und Schulterbereich wirksam zu lockern und Deine Schmerzen dadurch zu lindern. Auch die langsamen Seitneigungen zur Dehnung der Nackenmuskulatur unterstützen die Entspannung der Muskeln und Bänder.
Achte dabei stets darauf, dass Du plötzliche Kopfbewegungen und ruckartige Drehungen vermeidest. Auch übermäßiges Beugen oder Drehen des Nackens kann eine zusätzliche Belastung verursachen. Wir zeigen Dir passende Übungen, welche Deine Nackenschmerzen lösen:
Dehnung der seitlichen Nackenmuskulatur
- Setz Dich aufrecht auf einen Hocker oder Stuhl mit leicht gespreizten Beinen, und platziere Deine Füße etwas weiter als schulterbreit auseinander auf dem Boden.
- Halte Deine Wirbelsäule gerade, indem du den oberen Teil Deines Kopfes nach oben streckst.
- Entspanne Deine Schultern nach unten, ziehe leicht Dein Kinn ein und neige dann sanft Deinen Kopf zur Seite, ohne ihn zu drehen.
- Strecke Deinen Arm zur gegenüberliegenden Seite aus, drehe Deine Handfläche nach oben, bis dein Arm und deine Hand einen 90-Grad-Winkel bilden und du eine angenehme Dehnung im seitlichen Nackenbereich spürst. Atme dabei ruhig und gleichmäßig.
- Wechsle dann zur anderen Seite, achte darauf, das Kinn einzuziehen, den Nacken zu strecken und die Schultern entspannt zu halten.
- Führe die Bewegungen langsam und kontrolliert aus und beende die Übung, wenn du unangenehme Empfindungen wie Schwindel oder Kribbeln verspürst.
Dehnung der Rückseite des Nackens
- Setze Dich aufrecht auf einen Hocker oder Stuhl, mit leicht gespreizten Beinen und festen Füßen, die etwas mehr als schulterbreit voneinander entfernt sind.
- Halte Deine Wirbelsäule gerade. Lege beide Hände hinter Deinen Kopf und neige Deinen Kopf langsam nach unten.
- Entspanne Deine Schultern, ziehe Dein Kinn leicht ein und führe Deinen Kopf unter leichtem Druck der Hände in Richtung Brustbein. Atme dabei ruhig und gleichmäßig.
- Achte darauf, den Kopf gleichmäßig und langsam zum Brustbein zu führen, den Nacken sanft zu strecken und die Schultern entspannt zu halten, während die Brustwirbelsäule aufrecht bleibt.
Du würdest gern noch mehr Übungen für Deine Nackengesundheit umsetzen? In unseren Artikel “Die besten Übungen gegen Nackenschmerzen” haben wir Dir weitere wirksame Übungen zusammengefasst, die bei Nackenbeschwerden gezielt helfen.
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Bewegung bei Nackenschmerzen
Nackenschmerzen sind ein häufiges Gesundheitsproblem, das viele Menschen betrifft. Eine bewegungsarme Lebensweise kann jedoch dazu beitragen, diese Beschwerden zu verstärken. In diesem Zusammenhang spielt Bewegung eine entscheidende Rolle bei der Linderung von Nackenschmerzen. Gezielte Übungen und Aktivitäten können die Muskulatur stärken, die Flexibilität verbessern und zur allgemeinen Entspannung beitragen. Wir zeigen Dir, wie regelmäßige Aktivität dazu beitragen kann, Beschwerden zu reduzieren und die allgemeine Nackengesundheit zu fördern.
Hausmittel bei Nackenschmerzen
Bei Verspannungen kannst Du Dir Erleichterung durch die Anwendung einer Wärmflasche oder eines Körnerkissens verschaffen. Zudem kannst Du Deine Durchblutung durch ein warmes Bad mit beruhigenden Zusätzen wie Lavendel oder Rosmarin fördern, ähnlich den Effekten eines Saunabesuchs. Auch Wärmepflaster können helfen.
Durch eine traditionelle Massage im Bereich von Schultern und Nacken lassen sich Verspannungen ebenfalls lindern. Besonders effektiv ist dabei, Massage und Saunagang zu kombinieren. Als schnelle Lösung kann außerdem das Rotieren eines Igelballs auf den betroffenen Bereichen hilfreich sein.
Natürliche Gewürze und Öle, wie Menthol oder Arnika, können effektiv gegen Verspannungen wirken. Diese Wirkstoffe sind in zahlreichen durchblutungsfördernden Cremes, Ölen oder Balsamen enthalten. Durch sanftes Einmassieren in die Haut wird die Durchblutung angeregt und verspannte Muskeln werden gelockert.
Tapen bei Schmerzen
Tapen kann bei Nackenschmerzen dazu beitragen, Deine Muskulatur zu unterstützen, die Durchblutung zu fördern und Schmerzen zu lindern. Wir geben Dir nachfolgend eine kurze, grundlegende Anleitung für das Tapen des Nackens.
Bedenke dabei, dass die Anwendung von Kinesiotape bestimmte Kenntnisse erfordert. Wenn Du unsicher bist oder unter schweren Nackenproblemen leidest, ist es ratsam, einen Physiotherapeuten oder Arzt aufzusuchen, um eine individuelle Anleitung zu erhalten und sicherzustellen, dass das Tapen korrekt und sicher durchgeführt wird.
Vorbereitung:
– Reinige und trockne die Haut im Nackenbereich gründlich, um eine gute Haftung des Tapes zu gewährleisten.
– Der Nacken sollte in einer neutralen Position sein, weder überstreckt noch überbeugt.
– Schneide ein längeres Stück Tape ab und runde die Ecken ab, um das Ablösen zu verhindern.
– Klebe das Ende des Tapes ohne Dehnung auf die Haut am oberen Rücken, etwa auf Höhe der Schulterblätter.
– Ziehe das Tape mit leichter Dehnung über den Nacken nach oben und bringe es auf beiden Seiten des Wirbelsäulenverlaufs an.
– Alternativ können weitere Streifen parallel platziert werden, je nach Bedarf und Schmerzbereich.
Aktivierung:
– Reibe leicht über das aufgeklebte Tape, um die Klebekraft zu aktivieren, da viele Kinesiotapes durch Körperwärme aktiviert werden.
Als Fachärztin für Orthopädie und Unfallchirurgie, Physiotherapeutin und Osteopathin helfe ich Dir, Deine Selbstheilungskräfte zu verstehen und gezielt zu aktivieren.
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