Mobilisation der Wirbelsäule
Während unsere frühen Vorfahren ihre Nahrung sammeln, jagen oder durch selbst betriebene Landwirtschaft erarbeiten mussten, reicht heute eine Fahrt zum Supermarkt. Deswegen wird die Wirbelsäule im Alltag oft nicht ausreichend mobilisiert.
Wirbelsäule leidet unter langem Sitzen
Ohne täglich mehrere Stunden aktiv zu sein, war es für unsere Vorfahren kaum möglich, genügend Nahrung zu finden. Trotz der veränderten Lebensumstände ist unser Körper heute immer noch auf viel Bewegung ausgelegt und durch den „Bürostuhlalltag“ chronisch unterfordert.
Besonders unsere Wirbelsäule leidet unter langem Sitzen und mangelnder Bewegung und es kommt zu einer unzureichenden Mobilisation der Wirbelsäule. Wenn wir uns dagegen täglich vor unseren Mahlzeiten etwas bewegen, zum Beispiel bei einem kleinen Spaziergang oder bei kurzen Übungen, kommen wir dem eigentlichen, täglichen Bewegungsziel unseres Körpers sehr viel näher.
Welche Funktion hat die Wirbelsäule?
Die Funktion der Wirbelsäule besteht darin, den Rumpf zu stabilisieren sowie eine aufrechte Körperhaltung und möglichst große Beweglichkeit zu gewährleisten. Die Wirbelsäule bietet zudem dem Rückenmark einen knöchernen Schutz vor Verletzungen.
Durch die doppelte S-Form der Wirbelsäule können Stöße, die beim Springen, Gehen oder Fallen auf die Wirbelsäule einwirken, abgefangen werden. Der Druck wird dadurch nicht an den Kopf und das empfindliche Gehirn weitergegeben. Durch die nach hinten gerichtete Wölbung (Kyphose) der Brustwirbelsäule, die Vorwölbung (Lordose) der Lendenwirbelsäule und die Biegung der Lendenwirbelsäule gegen das Kreuzbein liegt der Schwerpunkt des Körpers zudem über den Füßen und ermöglicht so eine stabile aufrechte Haltung. In unserem Gesundheitswissen, findest Du auch einen ausführlichen Beitrag zum Aufbau der Wirbelsäule.
Den notwendigen Ausgleich, wenn der Bauch zu dick und zu schwer wird und damit die Lendenlordose zunimmt, kann man an schwangeren Frauen beobachten, die den Brust-, Hals- und Kopfbereich zum Ausgleich nach hinten verlagern.
Die Bänder zwischen den Wirbelbögen werden bei einer Beugung der Wirbelsäule gedehnt und helfen der Rückenmuskulatur durch ihre vorgegebene Spannung beim Wiederaufrichten der Wirbelsäule.
Die Beweglichkeit der Wirbelsäule
Die Beweglichkeit zwischen den einzelnen Wirbeln ist relativ gering. Der gesamte Bewegungsumfang, der sich aus der Kette der Wirbel ergibt, ist dagegen sehr groß. Die Wirbelsäule kann sich in ihrer Form in alle Ebenen des Raumes verändern und ist auch bei der Kombination verschiedener Bewegungen maximal flexibel.
Strecken und Beugen ist unterschiedlich möglich je nach Region der Wirbelsäule
Ein Vorbeugen des Körpers erfolgt besonders über eine quer verlaufende Achse in der Hals- und Lendenwirbelsäule, wobei in letzterer das Beugen in geringerem Ausmaß möglich ist als das Strecken nach hinten.
In der Brustwirbelsäule hingegen ist die Möglichkeit der Beugung deutlich größer als die der Streckung.
Die Möglichkeit einer Streckung und Beugung nach hinten ist besonders groß zwischen den unteren Halswirbeln, dem elften Brust- und dem ersten Lendenwirbel sowie zwischen dem vierten Lendenwirbel und dem Kreuzbein.
Eine Seitwärtsneigung ist etwa gleich weit möglich in der Hals- und der Lendenwirbelsäule. In der Brustwirbelsäule ist sie am größten und wird nur durch die Bänder der Wirbelsäule und die Rippen begrenzt.
Eine Drehung um die senkrechte Achse ist am weitesten im Halsbereich möglich, da der Kopf mit seinen Hauptsinnesorganen Auge und Ohr eine möglichst große Beweglichkeit braucht. Die Möglichkeit der Drehung um die senkrechte Achse nimmt nach unten zunehmend ab und ist am geringsten in der Lendenwirbelsäule.
Schmerzen in Wirbelsäule und Rücken vorbeugen
Durch mangelnde Bewegung und einseitige Belastungen wird die Mobilität unserer Wirbelsäule häufig nur bedingt genutzt und trainiert. Durch eine falsche Haltung und dadurch auftretenden Schmerzen kann es zudem zu Einschränkungen der Wirbelsäulenbeweglichkeit kommen. Dauerhafte Inaktivität trägt außerdem zu einem Gefühl der Steifigkeit bei.
Mit einer regelmäßigen Mobilisation und einem gezielten Training aller relevanten Muskelgruppen trägst Du dazu bei, dass Deine Wirbelsäule so lange wie möglich beweglich bleibt und Du Schmerzen aktiv entgegenwirkst. Dabei können dir unsere TrainerInnen Lisa und Hagen mit den Balance 7 Rückenkursen helfen.
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